Hafen Dändorf
Der Dändorfer Hafen - als Lebensader des Dorfes genoss er jahrhundertelang große Bedeutung, welche erst mit Eröffnung der Betonchaussee Ribnitz-Wustrow im Jahre 1929 abnahm.
Er diente in der Vergangenheit als Anlagestelle für die Prahme mit Salz aus Sülze, für die mit Personen und Fracht segelnden Fährboote, für die Motorboote im Fähr- und Linienverkehr, welche die Badegäste in die Sommerfrische Dändorf brachten.
Der Hafen unterlag in den Jahrhunderten vielen Veränderungen. So ist die Landungsbrücke als markantes Detail schon seit den 1960er Jahren nicht mehr existent. Eine völlige Neugestaltung der Fläche erfolgte im Rahmen der Baggerarbeiten am s. g. „Karl-Mewius-Gedächniskanal“, einem Bauwerk welches den Bodden mit der Ostsee verbinden sollte. Zum einen wurde das Baggergut an der Boddenküste entlang - von der Kanalbaustelle über Dändorf nach Dierhagen - verbracht. Zum anderen wurde eine direkt am Dändorfer Hafen befindliche Wiese ausgebaggert und als Liegeplatz für die Wohnschiffe der Arbeiter genutzt. Angesichts der Erkenntnis, dass die geplanten Kosten der Kanalbaggerung von insgesamt 60 Millionen Mark völlig unzureichend sein würden, erließ der Ministerrat der DDR am 8. August 1962 die Anweisung die Arbeiten sofort einzustellen. Nunmehr hatte der Dändorfer Hafen aber ein eigenes Hafenbecken. Die offizielle Einweihung dieses Bereiches als Sportboothafen erfolgte 1981 nach entsprechender Anpassung und Umgestaltung im Ergebnis freiwilliger Aufbauarbeit von Wassersportinteressierten. Heute befindet sich hier der private Hafen des „Yachtclub Fischland e.V.“.
Der auch noch heute öffentliche eigentliche historische Dändorfer Hafen wurde im Laufe der Jahrzehnte schrittweise Richtung Wasser erweitert, oft fanden hierfür Unrat und Schutt Verwendung – erst nach der Wende nahm diese Landnahme ein Ende. In den letzten Jahren wurden Spundwand und Pfähle gesetzt sowie die gesamte Fläche aufgeschüttet und befestigt. Bemerkenswertes Merkmal des Dändorfer Hafens ist heute seine Natürlichkeit sowie der weite Blick über den Bodden.
Auf weiteren aber behutsamen Ausbau des Hafens wird gehofft - wünschenswert sind die Schaffung von einigen Parkflächen sowie ein kleines Toilettenhäuschen.
Guido Keil